Wascoso Kesselwagen im Wormser Hafen.
Ein Kesselwagen ist ein Eisenbahnwagen (Güterwagen) zum Transport von Flüssigkeiten und Gasen aller Art sowie pneumatisch oder hydraulisch förderbaren Feststoffen (Pulver). Früher wurden sie Zisternenwagen genannt, daher der Gattungsbuchstabe Z. Die für diese Zwecke verwendeten Straßenfahrzeuge werden Tankwagen genannt.
Eisenbahnwagen mit Tanks existieren in verschiedenen Ausführungen. Meist werden heute Güterwagen mit zwei Drehgestellen oder mit zwei Achsen als Kesselfahrzeuge hergestellt. Das Ladevolumen beträgt je nach Ausführung 20 m³ bis 120 m³. Kesselwagen zum Transport von Gasen sind durch ein Sonnenschutzblech vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt. Verschiedene Bauarten lassen sich von oben, unten oder beidem be- und Entladen.
Druckgaskesselwagen sind in Europa mit einem etwa 30cm hohen, orangenem Längsstreifen gekennzeichnet, der den Kessel auf halber Höhe umschließt. Be- und entladen werden sie meist über vom Boden bedienbare Einrichtungen (Untenentleerung).
Mineralölkesselwagen werden meist von oben befüllt und von unten entleert. Besitzen sie ein Zwangsbelüftungssystem, um eine Implosion des Wagens beim Entleeren zu verhindern, sind sie mit einer senkrechten, weißen Bauchbinde in Wagenmitte gekennzeichnet. Chemiekesselwagen werden, außer bei weniger gefährlichen Chemikalien, meist von oben be- und entleert.
Eisenbahnkesselwagen mit der Gattung Z/UIC-Typennummer 7 befördern nur Flüssigkeiten und Gase. Staubgutwagen fallen unter die Gattung U (Spezialgüterwagen)/Typennummer 9, da diese zum Entladen eine pneumatische Fördereinrichtung benötigen.
Anwendungen
- Lebensmitteltransport (Milch, Bier, Speiseöl usw.)
- Erdöl- bzw. Erdölprodukttransport
- Chemikalientransport
- Flüssiggastransport
- Druckgastransport
- Mehltransport
- Zementtransport
- Kohlestaubtransport
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